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Sichtschutzzäune richtig planen: Von der Höhe bis zum Material

Redaktion

Immobilien

[Werbung] Ein eigener Garten ist ein Ort der Entspannung und des Rückzugs. Damit Sie Ihre private Oase ungestört genießen können, ist ein guter Sichtschutz unerlässlich. Ein Zaun schützt nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern kann auch Lärm und Wind abhalten und Ihr Grundstück sicher abgrenzen.

Doch die Planung eines Sichtschutzzauns wirft viele Fragen auf. Welche Höhe ist erlaubt? Welches Material passt zu Ihrem Garten und Ihrem Budget?

Dieser Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch alle wichtigen Überlegungen. So wird Ihr Zaunprojekt von Anfang an ein voller Erfolg.

Das Wichtigste in Kürze
  • Klären Sie vor dem Kauf die baurechtlichen Vorschriften Ihrer Gemeinde.
  • Sprechen Sie Ihr Vorhaben frühzeitig mit Ihren direkten Nachbarn ab.
  • Das Fundament ist entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit des Zauns.
  • Wählen Sie ein Material, das zu Ihrem Stil und dem gewünschten Pflegeaufwand passt.
  • Eine sorgfältige Planung des Budgets schützt vor unerwarteten Kosten.

Der erste Schritt: Rechtliche Grundlagen und Nachbarrecht

Bevor Sie auch nur einen Spaten in die Hand nehmen, ist der Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen unerlässlich. Nichts ist ärgerlicher als ein teurer Zaun, der am Ende wieder abgebaut werden muss. Die Vorschriften können sich von Bundesland zu Bundesland und sogar von Gemeinde zu Gemeinde stark unterscheiden.

Ihre erste Anlaufstelle ist das örtliche Bauamt. Erkundigen Sie sich dort nach dem Bebauungsplan für Ihr Grundstück. Dieser Plan kann genaue Vorgaben zur Art, zum Material und zur maximalen Höhe von Einfriedungen enthalten. Die Vorschriften für den Zaunbau in Dresden können sich beispielsweise von denen in München unterscheiden.

Gibt es keinen Bebauungsplan, gilt die jeweilige Landesbauordnung. In den meisten Bundesländern sind Sichtschutzzäune bis zu einer Höhe von 1,70 Meter bis 1,90 Meter genehmigungsfrei. Soll Ihr Zaun höher werden, benötigen Sie in der Regel eine Baugenehmigung.

Ebenso wichtig ist das Gespräch mit dem Nachbarn. Das Nachbarrecht regelt, wer für die Errichtung eines Zauns auf der Grundstücksgrenze zuständig ist. Eine offene Kommunikation verhindert von vornherein Streitigkeiten. Informieren Sie Ihre Nachbarn über Ihr Vorhaben, auch wenn der Zaun komplett auf Ihrem Grundstück steht.

Ergänzendes Wissen: Juristisch wird zwischen einer „Einfriedung“ und einer „toten Einfriedung“ unterschieden. Eine Hecke ist eine lebende Einfriedung, während ein Zaun aus Holz, WPC oder Metall als tote Einfriedung gilt und oft strengeren Regeln unterliegt.

Sichtschutzzäune richtig planen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine durchdachte Planung ist die halbe Miete. Sie spart nicht nur Zeit und Nerven bei der Umsetzung, sondern sorgt auch dafür, dass das Ergebnis genau Ihren Vorstellungen entspricht. Gehen Sie die folgenden Punkte systematisch durch.

1. Den Zweck definieren

Was genau soll Ihr Zaun leisten?

Ein Sichtschutzzaun dient primär der Wahrung Ihrer Privatsphäre. Doch er kann noch mehr. Soll er auch als Windschutz auf der Terrasse dienen? Oder möchten Sie den Lärm von einer angrenzenden Straße dämpfen? Je nach Anforderung eignen sich unterschiedliche Materialien und Bauweisen besser oder schlechter.

2. Den Standort und Verlauf festlegen

Messen Sie die geplante Zaunlänge exakt aus. Markieren Sie den Verlauf mit einer Schnur, um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen. Achten Sie darauf, den exakten Grenzverlauf Ihres Grundstücks zu kennen. Ein Blick in die Katasterpläne ist hier ratsam, um späteren Ärger zu vermeiden.

Berücksichtigen Sie auch Tore oder Türen. Wo benötigen Sie einen Zugang zum Garten oder zu anderen Grundstücksteilen? Planen Sie die Position und Breite dieser Durchgänge von Anfang an mit ein.

3. Das Fundament planen

Ein Sichtschutzzaun bietet Wind eine große Angriffsfläche. Ohne ein stabiles Fundament wird der schönste Zaun bei der nächsten starken Böe umknicken. Die Art des Fundaments hängt vom Untergrund und vom Zaunmaterial ab.

Für die Zaunpfosten sind in der Regel Punktfundamente aus Beton erforderlich. Diese sollten eine Tiefe von etwa 80 cm haben, um frostsicher zu sein. Bei schweren Zäunen wie Gabionenmauern kann sogar ein durchgehendes Streifenfundament notwendig sein.

Die Qual der Wahl: Materialien im Überblick

Das Material prägt die Optik, die Langlebigkeit und den Pflegeaufwand Ihres Sichtschutzzauns entscheidend. Wir stellen Ihnen die gängigsten Optionen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.

Holzzäune: Der natürliche Klassiker

Holz fügt sich harmonisch in jede Gartengestaltung ein. Es ist ein warmer und lebendiger Werkstoff. Besonders langlebig und witterungsbeständig sind Holzarten wie Lärche, Douglasie oder kesseldruckimprägnierte Kiefer.

Der Vorteil liegt in der natürlichen Ästhetik und den relativ moderaten Anschaffungskosten. Der Nachteil ist der Pflegeaufwand. Ein Holzzaun muss regelmäßig mit Lasuren oder Ölen behandelt werden, um ihn vor Witterungseinflüssen zu schützen.

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WPC-Zäune: Modern und pflegeleicht

WPC ist ein Verbundwerkstoff aus Holzfasern und Kunststoff. Er vereint die gemütliche Optik von Holz mit der Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit von Kunststoff. WPC-Zäune sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Insektenbefall.

Sie müssen nicht gestrichen werden und lassen sich einfach mit Wasser reinigen. Die Farbauswahl ist groß und reicht von natürlichen Holztönen bis zu modernen Grau- und Anthrazittönen. Dafür sind die Anschaffungskosten meist höher als bei einem reinen Holzzaun.

Ergänzendes Wissen: Die Abkürzung WPC steht für „Wood-Plastic-Composite„. Dieser innovative Werkstoff hat sich in den letzten Jahren besonders bei Terrassendielen und Zäunen als äußerst beliebte und haltbare Alternative zu Holz etabliert.

Metallzäune: Langlebig und elegant

Zäune aus Aluminium oder pulverbeschichtetem Stahl sind extrem langlebig, stabil und absolut pflegefrei. Sie rosten nicht und müssen nie gestrichen werden. Für den reinen Sichtschutz werden Metallrahmen oft mit Füllungen aus Holz, WPC, Glas oder Lochblech kombiniert.

Diese Variante wirkt sehr modern und hochwertig, ist aber in der Regel die teuerste Option. Sie eignet sich besonders gut für eine puristische und designorientierte Gartengestaltung.

Weitere Alternativen: Gabionen, Glas und Kunststoff

Gabionen sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe. Sie bieten einen hervorragenden Schall- und Sichtschutz, wirken sehr massiv und sind extrem langlebig. Elemente aus satiniertem Glas wirken leicht und modern, sind aber pflegeintensiv und teuer. Reine Kunststoffzäune sind günstig und pflegeleicht, wirken aber oft weniger hochwertig.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen schnellen Überblick.

MaterialVorteileNachteilePflegeaufwand
HolzNatürliche Optik, relativ günstig, nachhaltigRegelmäßige Pflege nötig, witterungsanfälligHoch
WPCPflegeleicht, langlebig, formstabil, viele DesignsHöherer Anschaffungspreis, kann sich bei Hitze ausdehnenGering
MetallExtrem langlebig, kein Pflegeaufwand, sehr stabilHohe Kosten, oft kühlere OptikSehr gering
GabionenExzellenter Schallschutz, sehr robust, individuellHohes Gewicht, aufwendiger Aufbau, benötigt viel PlatzKeiner

Kosten und Budgetplanung

Die Kosten für einen Sichtschutzzaun können stark variieren. Eine genaue Budgetplanung ist daher entscheidend, um Ihr Projekt im finanziellen Rahmen zu halten.

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Kalkulation nicht nur das Material für die Zaunelemente selbst. Es fallen weitere Kosten an, die oft übersehen werden.

Folgende Posten sollten Sie einplanen:

  • Kosten für die Zaunfelder oder Lamellen
  • Kosten für die Pfosten und Befestigungsmaterialien
  • Kosten für Beton und Kies für die Fundamente
  • Eventuelle Kosten für die Lieferung
  • Eventuelle Kosten für Werkzeug oder Leihgeräte
  • Eventuelle Kosten für die Beauftragung eines Handwerkers

Holen Sie sich immer mehrere Angebote ein, sowohl für das Material als auch für die Montage. So können Sie die Preise vergleichen und das beste Angebot für Ihr Budget finden.

Fazit

Die Planung eines Sichtschutzzauns ist ein Projekt, das sorgfältig angegangen werden sollte. Von der Klärung der rechtlichen Lage über die Auswahl des richtigen Materials bis hin zur stabilen Gründung gibt es viele Aspekte zu beachten. Nehmen Sie sich die Zeit für eine detaillierte Planung und eine offene Kommunikation mit Ihren Nachbarn. Ein gut geplanter und fachgerecht errichteter Zaun wird Ihnen viele Jahre lang Freude bereiten. Er schenkt Ihnen die gewünschte Privatsphäre und wird zu einem stilvollen Gestaltungselement in Ihrem Garten.

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch darf mein Sichtschutzzaun ohne Genehmigung sein?

Dies hängt von der Landesbauordnung Ihres Bundeslandes und eventuellen Vorgaben im lokalen Bebauungsplan ab. In den meisten Fällen sind Zäune bis zu einer Höhe von 1,80 m an der Grundstücksgrenze genehmigungsfrei. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich vorab immer beim zuständigen Bauamt Ihrer Gemeinde erkundigen.

Muss ich die Zustimmung meines Nachbarn einholen?

Wenn der Zaun direkt auf der Grundstücksgrenze errichtet wird, ist die Zustimmung des Nachbarn erforderlich. Steht der Zaun vollständig auf Ihrem eigenen Grundstück, benötigen Sie rechtlich meist keine Zustimmung. Es ist jedoch immer empfehlenswert und förderlich für das nachbarschaftliche Verhältnis, Ihr Vorhaben vorher anzukündigen und abzusprechen.

Welches Material für einen Sichtschutzzaun ist am langlebigsten?

Zäune aus pulverbeschichtetem Aluminium oder feuerverzinktem Stahl gelten als extrem langlebig und sind praktisch wartungsfrei. Auch WPC und Gabionen haben eine sehr lange Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Bei Holzzäunen hängt die Haltbarkeit stark von der Holzart und der Regelmäßigkeit der Pflege ab.

Kann ich einen Sichtschutzzaun selbst aufbauen?

Mit handwerklichem Geschick und der richtigen Vorbereitung ist der Selbstaufbau möglich. Besonders wichtig ist die korrekte Erstellung der Fundamente für die Pfosten, da dies die Stabilität des gesamten Zauns gewährleistet. Bei schweren oder komplexen Zaunsystemen oder wenn Sie sich unsicher sind, ist die Beauftragung eines Fachbetriebs für den Zaunbau die sichere Wahl.

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