Wer auf der Suche nach den neuesten Gadgets ist, muss häufig tief in die eigene Tasche greifen. Moderne Handys und Laptops sind speziell in den vergangenen Jahren zunehmend teurer geworden. Günstige Secondhand-Gadgets erweisen sich hingegen als echte Alternative. Die Technik aus dem Vorjahr ist fast genauso gut, und das bei deutlich niedrigerem Preis.
Eine solche Anschaffung ist leider nicht ganz ohne Risiko. Zunächst einmal muss natürlich das Gerät selbst funktionieren, aber es können noch weitere Gefahren bei der IT-Sicherheit drohen. Wie kann man sicherstellen, dass das Gerät nicht manipuliert wurde?
Dieser Artikel klärt auf!
- Gebrauchte Gadgets sind eine günstige Alternative, bergen aber erhebliche Sicherheitsrisiken durch versteckte Schadsoftware.
- Generalüberholte (refurbished) Geräte sind sicherer als Secondhand-Käufe von Privatpersonen, da sie professionell geprüft werden.
- Betrüger können gebrauchte Geräte gezielt mit Malware infizieren, um an sensible Daten wie Passwörter zu gelangen.
- Setzen Sie gekaufte Secondhand-Geräte immer auf Werkseinstellungen zurück, um eventuelle Schadsoftware sicher zu entfernen.
- Installieren Sie sofort alle Updates und nutzen Sie zusätzliche Sicherheitstools wie Virenscanner und ein VPN.
Secondhand oder Refurbished? Was ist der Unterschied?
Bei einem Secondhand-Produkt handelt es sich um gebrauchte Ware, die normalerweise bis zum Verkauf in Besitz einer Privatperson war und vielleicht sogar bis dahin genutzt wurde. Beim Zustand muss man sich komplett auf die Angaben des Verkäufers verlassen, wobei Bilder und Beschreibungen heute zumindest vorab einen guten Indikator darstellen.
Refurbished bezeichnet hingegen generalüberholte Produkte, die meistens von einem Unternehmen inspiziert, geprüft und bei Bedarf repariert wurden. Es gibt also beim Zustand weniger Spielraum für Überraschungen. Einige Unternehmen verkaufen ihre Geräte sogar mit einer Garantie, im Gegenzug kosten Refurbished-Produkte aber etwas mehr.
Ein weiterer Vorteil: Wurde ein Gerät generalüberholt, hat der Hersteller es meistens komplett zurückgesetzt. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit von Cyberbedrohungen. Bei einem Secondhand-Kauf ist das nicht immer der Fall, da sich der Verkäufer die Arbeit sparen möchte oder sich womöglich gar nicht damit auskennt – Gefahren sind nicht auszuschließen.
Welche Gefahren gibt es bei gebrauchten Gadgets?
Die meisten Menschen kennen sich beim Thema Cybersecurity nur rudimentär aus. Das sollte man auch bei einem Secondhand-Kauf im Hinterkopf behalten. Das Gerät war womöglich zuvor schon mit Schadsoftware infiziert, die nach dem Kauf natürlich weiterhin auf dem Gerät weiterläuft, wenn es nicht bereinigt wurde. Wer da unvorsichtig handelt, kann schnell die eigenen Daten verlieren.
In einigen Fällen sind es aber sogar Betrüger selbst, die absichtlich ein infiziertes Gerät anbieten und verkaufen. Sie spielen die Schadsoftware zuvor auf, in der Hoffnung, ein unwissender Käufer nutzt das Gerät sofort los, ohne es zu sichern oder zurückzusetzen. Die Schadsoftware liest dann alle Daten mit und verschickt sie an die Betrüger.
Dadurch öffnet sich ihnen sprichwörtlich Tür und Tor, denn alle installierten Apps werden ebenfalls ausgelesen. Dazu gehören sensible Anwendungen wie Online-Banking, Social Media oder Kryptowallets. Angreifer haben es mit den gestohlenen Daten anschließend sehr einfach, Konten zu übernehmen und teilweise sogar Zahlungen auszuführen.
Schritte: Nach dem Kauf eines Secondhand-Gadgets
1. Den Zustand bzw. die Hardware überprüfen
Zunächst ist es wichtig, sich zum Zustand eines Geräts zu vergewissern. Entspricht es der Beschreibung? Gibt es sichtbare Schäden, die nicht genannt wurden? Funktionieren alle Anschlüsse einwandfrei? Verschaffen Sie sich einen Überblick und dokumentieren Sie alle ungenannten Schäden, da das ggf. im Streitfall hilfreich sein kann.
2. Nach dem Einschalten das Betriebssystem umfassend prüfen
Wurde das Gerät nicht zurückgesetzt, startet es direkt ins Betriebssystem (ob Windows oder Android). Hier ist es wichtig, nicht sofort mit der Nutzung zu beginnen, sondern zunächst die Festplatte auf vorhandene Daten des Vornutzers zu prüfen. Solche Daten sind ggf. zu entfernen, um den verfügbaren Speicherplatz wieder zu maximieren.
Als Nächstes muss man mit einem zuverlässigen Tool das Gerät auf installierte Schadsoftware prüfen. Entsprechende Viren- und Malware-Scanner findet man relativ einfach nach kurzer Suche im Internet. Die Prüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen und sollte einen Hinweis darauf geben, ob das Gerät zumindest laut dem Scanner sicher ist oder nicht.
Alternativ kann es aber auch sinnvoll sein, das ganze System komplett zurückzusetzen oder zu formatieren. Das macht zwar zusätzliche Arbeit, ist aber die weitaus sicherere Methode mit Hinblick auf mögliche Schadsoftware. Zudem entfernt dieser Prozess auch alle Daten des vorherigen Nutzers, sodass kein Ballast mehr auf dem Gerät übrig bleibt.
3. Updates installieren und automatische Updatefunktion aktivieren
Damit das Secondhand-Gadget im Anschluss auch sicher bleibt, sind regelmäßige Updates unverzichtbar. Bringen Sie das Gerät zunächst auf den aktuellen Stand und vergessen Sie dabei nicht, die Funktion für automatische Updates zu aktivieren. Die meisten Geräte sollten bereits so eingestellt sein, aber es schadet nicht, auf Nummer sicher zu gehen.
4. Secondhand-Gadget mit praktischen Tools zusätzlich schützen
Anschließend können zusätzliche Tools auf dem Gerät für mehr Sicherheit im Alltag sorgen. Laptops profitieren von separaten Viren- und Malware-Scannern, die teilweise besseren Schutz bieten als der mitgelieferte Windows Defender. Handys benötigen in der Regel zwar keinen Virenscanner, können aber anfällig bei der Nutzung öffentlicher WLANs sein.
Angreifer im gleichen Netzwerk sind nämlich in der Lage, die unverschlüsselten Daten bei der Übertragung abzufangen. Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) kann vor diesem Szenario schützen und den Datenverkehr sicher verschlüsseln, sodass sich selbst ein öffentliches WLAN risikofrei nutzen lässt. Zudem bietet ein Handy-VPN deutlich mehr Privatsphäre auf mobilen Geräten.
Denn es maskiert bei der Nutzung die tatsächliche IP-Adresse des Geräts, sodass Dritte weniger Möglichkeiten haben, die Online-Aktivitäten zu tracken. Ein weiterer Vorteil: Regionsabhängige Einschränkungen lassen sich mit einem VPN ebenfalls sehr einfach vermeiden, man kann anschließend beispielsweise beim Streaming mehr Inhalte sehen oder sich während des Urlaubs Inhalte aus dem Heimatland ansehen.
Fazit: Mit ein paar einfachen Schritten machen Sie Ihr neues Secondhand-Gadget sicher für den Alltag
Um beim Secondhand-Kauf von Laptop, Tablet oder Handy gängige Risiken wie Malware ausschließen zu können, ist die richtige Vorbereitung essenziell. Folgen Sie den zuvor genannten Tipps und nutzen Sie anschließend praktische Tools wie Virenscanner und VPN, um Ihre Sicherheit im Alltag zu maximieren.
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