[WERBUNG] Ein knisterndes Kaminfeuer steht für pure Gemütlichkeit und wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden.
Doch bevor Sie das Flammenspiel genießen können, steht eine wichtige und sicherheitsrelevante Aufgabe an: die Installation der Abgasanlage. Ein Kaminrohrsystem leitet die Rauchgase sicher aus dem Haus und ist das Herzstück Ihrer Feuerstätte. Eine fehlerhafte Montage kann verheerende Folgen haben, von mangelnder Effizienz bis zu Rußbrand oder Rauchvergiftung.
In dieser detaillierten Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Kaminrohrsysteme richtig installieren und was Sie dabei unbedingt beachten müssen.
- Absprache mit dem Schornsteinfeger: Kontaktieren Sie unbedingt vor dem Kauf und der Montage Ihren zuständigen Bezirksschornsteinfeger.
- Sicherheitsabstände einhalten: Der Abstand zu brennbaren Materialien ist die wichtigste Regel im Brandschutz und muss strikt befolgt werden.
- Sorgfältige Planung: Die korrekte Dimensionierung und eine durchdachte Routenführung des Rohrsystems sind entscheidend für die Funktion.
- Zertifizierte Materialien verwenden: Nutzen Sie ausschließlich Kaminrohrsysteme mit CE-Kennzeichnung und der passenden Zulassung für Ihre Feuerstätte.
- Endabnahme ist Pflicht: Nach der Installation muss die gesamte Anlage vom Schornsteinfeger geprüft und abgenommen werden, bevor Sie den Kamin in Betrieb nehmen dürfen.
Schritt 1: Die unerlässliche Planung und Vorbereitung
Eine gründliche Planung ist die halbe Miete und erspart Ihnen spätere Komplikationen und Kosten. Nehmen Sie sich für diese Phase ausreichend Zeit. Jeder Fehler, der hier gemacht wird, rächt sich später bei der Montage.
Was müssen Sie bedenken?
Der Schornsteinfeger: Ihr wichtigster Partner
Ihr erster und wichtigster Ansprechpartner ist der zuständige Bezirksschornsteinfeger. Er ist nicht nur derjenige, der die Anlage am Ende abnehmen muss, sondern auch Ihr bester Berater. Besprechen Sie Ihr Vorhaben mit ihm, bevor Sie auch nur eine einzige Schraube kaufen. Er informiert Sie über lokale Bauvorschriften, hilft bei der Berechnung des richtigen Rohrquerschnitts und gibt wertvolle Tipps zur Routenführung.
Die richtige Dimensionierung und Routenplanung
Der Durchmesser des Kaminrohrs muss exakt auf die Leistung Ihres Kamins oder Ofens abgestimmt sein. Ein zu kleines Rohr kann die Abgase nicht schnell genug abführen, ein zu großes Rohr kühlt sie zu stark ab, was zu Versottung führt. Die nötigen Angaben finden Sie in den Unterlagen Ihrer Feuerstätte.
Planen Sie den Verlauf des Rohrsystems vom Ofen bis über das Dach. Muss es durch eine Wand oder Decke geführt werden? Verläuft es im Inneren des Hauses oder als Außenschornstein an der Fassade? Jede Umlenkung und jeder Meter Rohr beeinflusst den Zug des Schornsteins.
Material und Werkzeug bereitlegen
Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Bauteile und das passende Werkzeug zur Hand haben, bevor Sie mit der Montage beginnen. Ein typisches Kaminrohrsystem-Set besteht aus mehreren Komponenten.
Für die Montage benötigen Sie unter anderem:
- Alle Systembauteile (Längenelemente, Winkel, T-Stück, Wand- und Dachdurchführung, Mündungsabschluss)
- Wandhalterungen, Klemmbänder
- Hitzebeständiges Dichtungsmaterial und Silikon
- Bohrmaschine, Wasserwaage, Maßband, Schraubenschlüssel
- Leiter oder Gerüst für Arbeiten in der Höhe
Achten Sie beim Kauf darauf, dass jedes Bauteil, vom einfachen Kaminrohr bis zur komplexen Dachdurchführung, vom selben Hersteller stammt und Teil eines zertifizierten Systems ist.
Das CE-Zeichen auf den Bauteilen Ihres Kaminrohrsystems bestätigt, dass das Produkt die grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der EU erfüllt. Ohne diese Kennzeichnung darf eine Abgasanlage in Deutschland nicht in Betrieb genommen werden.
Schritt 2: Die Montage – Sicherheit bei jedem Handgriff
Nun beginnt die eigentliche Installation. Arbeiten Sie stets sorgfältig und gewissenhaft. Sicherheit hat bei jedem Montageschritt oberste Priorität. Arbeiten Sie am besten zu zweit.
Der Anschluss an die Feuerstätte
Der erste Schritt ist der Anschluss des Rauchrohrs an den dafür vorgesehenen Stutzen Ihres Kaminofens. Dieses erste Teilstück ist meist einwandig und sollte so kurz und direkt wie möglich zum Schornsteinanschluss führen. Stecken Sie die Rohre fest ineinander und dichten Sie die Verbindungen bei Bedarf mit speziellem Dichtband ab.
Die Wanddurchführung: Eine kritische Stelle
Wenn das Kaminrohr durch eine Wand aus brennbaren Materialien (z. B. eine Holzständerwand) geführt werden muss, ist besondere Vorsicht geboten. Hier müssen Sie eine spezielle, brandschutzgeprüfte Wanddurchführung einbauen. Diese sorgt dafür, dass die Hitze des Rohres nicht auf brennbare Bauteile übertragen wird. Sägen Sie die Öffnung exakt nach den Vorgaben des Herstellers der Wanddurchführung aus.
Die Montage der senkrechten Elemente
Beginnen Sie die Montage des senkrechten, meist doppelwandigen Edelstahlschornsteins am tiefsten Punkt, zum Beispiel auf der Bodenkonsole oder dem T-Stück nach der Wanddurchführung. Setzen Sie die Elemente von unten nach oben zusammen. Jedes Element wird auf das darunterliegende gesteckt und mit einem Klemmband gesichert. Befestigen Sie den Schornstein alle paar Meter mit Wandhaltern an der Fassade, um ihm Stabilität zu geben.
Die Einhaltung von Mindestabständen zu brennbaren Materialien ist hier lebenswichtig.
| Bauteil | Mindestabstand zu brennbaren Materialien |
| Einwandiges Rauchrohr | In der Regel min. 40 cm (Herstellerangabe beachten!) |
| Doppelwandiges Systemrohr | Meist 5 cm bis 10 cm (unbedingt Herstellerangabe prüfen!) |
| Reinigungsöffnung | Min. 40 cm |
| Verbindung zum Schornstein | Min. 20 cm |
Die Details machen den Unterschied
Bei der Installation kommt es auf Präzision an. Achten Sie auf die korrekte Ausrichtung und Funktion aller Bauteile, um eine sichere und langlebige Abgasanlage zu gewährleisten.
Die Dachdurchführung und der Abschluss
Die Führung des Rohrs durch das Dach ist ebenfalls ein kritischer Punkt. Hier kommen spezielle Dachdurchführungen zum Einsatz, die passend zur Neigung und Eindeckung Ihres Daches gewählt werden müssen. Eine Wetterkragen dichtet den Übergang zusätzlich gegen Regen ab. An der Spitze des Schornsteins wird der Mündungsabschluss montiert. Er schützt vor Regen und verbessert durch seine Form den Zug.
Abgasanlagen werden klassifiziert, z.B. als „rußbrandbeständig“ für Festbrennstoffe wie Holz. Moderne Heizungen benötigen oft „feuchteunempfindliche“ Systeme, da ihre Abgase kühler sind und Kondensat anfallen kann.
Schritt 3: Die Abnahme durch den Schornsteinfeger
Sie haben es geschafft, das Kaminrohrsystem ist installiert. Bevor Sie jedoch das erste Feuer entzünden dürfen, ist die offizielle Abnahme durch den Schornsteinfeger zwingend erforderlich. Vereinbaren Sie einen Termin für die sogenannte Feuerstättenschau.
Der Schornsteinfeger prüft die gesamte Installation auf Herz und Nieren. Seine Checkliste umfasst unter anderem:
- Korrekte Dimensionierung und Materialzulassung (CE-Zeichen)
- Einhaltung aller Sicherheitsabstände zu brennbaren Bauteilen
- Stabile und korrekte Befestigung des Schornsteins
- Fachgerechte Ausführung der Wand- und Dachdurchführung
- Funktionsfähigkeit der Reinigungsöffnungen
Erst wenn der Schornsteinfeger sein Einverständnis gibt und den Feuerstättenbescheid ausstellt, ist Ihr Kamin offiziell betriebsbereit.
Fazit: Mit Sorgfalt zur sicheren Wärme
Kaminrohrsysteme richtig installieren ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die kein Raum für Fehler lässt. Die Sicherheit Ihrer Familie und Ihres Zuhauses hängt von einer fachgerechten Montage ab. Mit einer sorgfältigen Planung, der engen Zusammenarbeit mit Ihrem Schornsteinfeger und der strikten Einhaltung der Herstellervorgaben können Sie dieses Projekt jedoch erfolgreich meistern. Nehmen Sie sich die nötige Zeit und arbeiten Sie gewissenhaft. Der Lohn für Ihre Mühe ist ein sicherer und effizienter Kamin, der Ihnen viele Jahre lang Freude und Wärme spenden wird.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich ein Kaminrohrsystem komplett selbst installieren?
Ja, handwerklich geschickte Personen können die Montage prinzipiell selbst durchführen. Wichtig ist, dass Sie sich strikt an die Montageanleitung des Herstellers und die allgemeinen Bauregeln halten. Die Planung und die Endabnahme durch den Schornsteinfeger sind jedoch gesetzlich vorgeschrieben und können nicht in Eigenleistung erfolgen. Bei Unsicherheiten, insbesondere bei Wand- oder Dachdurchbrüchen, ist es immer ratsam, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen.
Was kostet die Abnahme durch den Schornsteinfeger?
Die Kosten für die Feuerstättenschau und die Abnahme einer neuen Feuerstätte sind in der Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) festgelegt, können sich aber regional leicht unterscheiden. In der Regel müssen Sie mit Kosten zwischen 100 und 200 Euro rechnen. Fragen Sie am besten direkt bei Ihrem zuständigen Schornsteinfeger nach den genauen Gebühren.
Was ist der Unterschied zwischen einem einwandigen und einem doppelwandigen Kaminrohr?
Einwandige Rohre (Rauchrohre) werden nur für das kurze Verbindungsstück zwischen Kaminofen und dem eigentlichen Schornstein verwendet. Sie werden sehr heiß und benötigen große Sicherheitsabstände. Doppelwandige Systeme sind mit einer Dämmschicht isoliert. Sie werden für den gesamten senkrechten Verlauf des Schornsteins (innen oder außen) verwendet, da die Außenschale kühl bleibt und somit geringere Sicherheitsabstände zu brennbaren Materialien erfordert.
Wie hoch muss mein Schornstein über das Dach hinausragen?
Die genaue Höhe ist gesetzlich geregelt und hängt von der Dachneigung und der Umgebung ab. Als Faustregel gilt: Die Schornsteinmündung muss den Dachfirst um mindestens 40 cm überragen oder einen horizontalen Abstand von 2,30 m zu Dachfläche haben. In Gebieten mit hoher Schneelast können größere Höhen erforderlich sein. Auch hier gibt Ihnen Ihr Schornsteinfeger die exakte und für Ihr Haus gültige Auskunft.